ESA – Die Einkaufsorganisation des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes bietet alles für den Werkstattalltag von Garagisten und Carrossiers aus einer Hand. Dank marktgerechten Angeboten, einem hohen Qualitätsbewusstsein sowie innovativen Projekten meistert die ESA auch stürmische Zeit – dabei lebt sie stets den genossenschaftlichen Gedanken.
Die Einkaufsorganisation des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes ESA erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von 416,9 Millionen Franken. Dies entspricht einem Plus von 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und stellt einen neuen Rekordwert in der Geschichte der ESA dar – und dies trotz dem grossen Wandel, den die Branche seit Jahren zu meistern hat. Der neue ESA-Verwaltungsratspräsident Hubert Waeber führt diesen Umsatzrekord sowohl auf Treue und Verbundenheit der Mithabenden, auf viele Neukunden, als auch auf eine starke Markenpositionierung mit einem äusserst vielfältigen Produktemix sowie Investitionen in die Logistik und Informatik zurück. «Wir sehen uns als Rückgrat der Branche – nicht nur weil wir faire und marktgerechte Angebote und Dienstleistungen entwickeln und anbieten, sondern weil wir auch als Genossenschaft in der Branche etwas Einzigartiges darstellen und seit Jahren unsere Marktpositionierung ausbauen und für unsere Kundinnen und Kunden da sind», betont der erfahrene Unternehmer.
Kontinuität lautet die Devise von Waeber: «Wir wollen den genossenschaftlichen Gedanken «Zusammen sind wir stark» – intern und extern – weiterhin stärken. Dazu bauen wir die Produkte- und Dienstleistungsangebote, welche sich an die neuen Bedürfnisse der Garagen- und Carrosseriebranche richten, weiter aus und stärken so unsere Marktposition». Dies beinhaltet auch, die Mitarbeitenden und gleichzeitig die starken und zuverlässigen Partnerschaften zu fördern. Gerade während der Pandemie hat sich das ESA-Motto «Zusammen sind wir stark» bestens bewiesen. Im Rahmen einer Initiative schnürte die ESA im ersten Halbjahr 2021 dazu ein Massnahmenpaket, das bei Bedarf die Liquidität der Garagen und Carrosserien verbesserte, deren Kosten senkte und die Werkstattauslastung unterstützte.
Mit mehr als 500’000 Verbrauchsgütern ist die ESA Vollanbieterin für Schweizer Garagisten und Carrossiers. Seit Jahrzehnten ist sie die Nr. 1 im Reifengeschäft. Oberste Priorität hat die Qualität. Das beginnt bereits bei der Auswahl der Lieferanten und geht hin bis zu regelmässigen Produktkontrollen. Klare Prozesse sowie geschulte, qualitätsbewusste und engagierte Mitarbeitende sind weitere Grundpfeiler für Qualität. Als Mitglied des Swiss Automotive Aftermarket SAA verfügt die ESA über das Gütesiegel der Branche – Swiss Quality Supplier. Allgegenwärtig in der Branche ist die Sensibilität für Nachhaltigkeit und Umweltfragen. Die ESA nimmt diese Thematik ernst und entwickelt Konzepte für Garagen und Carrosserien, damit diese auch in diesem Bereich ihre Kompetenzen stärken können. Sie fördert den nachhaltigen Ansatz «reparieren statt ersetzen» zum Beispiel mit dem innovativen Carrosserie-Konzept «clearcarrep», das gezielte Schulungen zu diesem wichtigen Thema anbietet. «Wir unterstützen unsere Kunden auch in der Erweiterung ihrer Kompetenzen im Bereich Elektromobilität mit einem Schulungsangebot, spezifischen Produkten und dem Garagenmodul «emotion point»», so Waeber.
Viel in die Digitalisierung investiert
Die Automobilbranche hat in den letzten Jahren massive Investitionen in die Entwicklung von optimierten und neuen Antriebstechnologien getätigt, um eine umweltkompatiblere individuelle Mobilität anzubieten. Der Reifen allein hat sich in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt. Es wurden aber auch kluge Recycling-Konzepte konzipiert – so werden beispielsweise die Starterbatterien mit wertvollem Blei gesammelt. Eine untergeordnete Rolle spielt das Zubehör, da heute vieles bereits in der Standardkonfiguration des Fahrzeuges enthalten ist. Ein eigener Nischenmarkt geworden, ist das sogenannte Tuning. Besonders im Trend sind aufgrund des e-Bike-Booms Fahrradträgersysteme auf Anhängerkupplungen, gefolgt von Hunde- und Dachboxen.
Ein grosses Thema in der Branche ist die Digitalisierung, wurde doch sowohl die gesamte Automobilindustrie als auch das Auto selbst in den letzten Jahren von der digitalen Transformation erfasst. «Dies hat auch zu der vermehrten Digitalisierung in den Werkstätten geführt», so Waeber. So müssen wegen der zunehmenden Sensorik immer mehr Fahrzeuge kalibriert werden. Dazu und wegen den vielen elektronischen Steuergeräten benötigen die Werkstätten mehr Diagnose-Geräte, was eine hochsensible IT-Infrastruktur mit ständigen Software-Updates voraussetzt. «Unsere Branche hat in den letzten Jahren viel in die Digitalisierung investiert – es gibt aber noch viel Potenzial nach oben», sagt Waeber.
Gleich lange Spiesse für alle
Als Einkaufsorganisation des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes ist die ESA politisch nicht aktiv. «Für unsere Branche ist es jedoch wichtig, dass ein liberaler, freier und fairer Wettbewerb gewährleistet wird und somit die Anbieter des freien Aftermarkets nicht benachteiligt werden», fordert Waeber. Auch die ESA spürt die Folgen der Corona-Pandemie wie auch des Ukraine-Kriegs mit erschwerten Lieferbedingungen, die auf dem Beschaffungsmarkt herrschen. Doch die ESA führt seit Jahren eine Merkmarkenstrategie und baut ihre Lagerkapazitäten laufend aus – was sich gerade jetzt bewährt. Bis heute ist es der ESA dadurch gelungen, Lieferengpässe weitestgehend abzufedern. «Den Verlauf des Werkstattgeschäfts erwarten wir ähnlich wie im letzten Jahr. Aber auch hier wird die Verfügbarkeit von Waren eine Rolle spielen. Mit gezielten Massnahmen wirken wir bereits heuten diesem Umstand entgegen». Weiter stellt der uneingeschränkte Zugang zu Fahrzeugdaten eine grosse Herausforderung dar. «Langfristig fordert uns alle sicher auch der Wandel innerhalb der Branche (Elektrifizierung, Fachkräftemangel etc.) heraus». Der 61-Jährige Freiburger rechnet weiterhin mit globalen Kapazitätsengpässen sowie Preissteigerungen, die den Aftermarket sicher beeinflussen werden. Doch er sieht positiv in die Zukunft: «Der ESA ist es bisher gelungen, adäquat mit Lösungen oder passenden Dienstleistungen auf diese Veränderungen zu reagieren. Sie wird auch zukünftig alles daran setzten, die aktuellen und die neuen Bedürfnisse ihrer Mitinhabenden zu befriedigen».
Corinne Remund
DAS MACHT DIE ESA
«Warenhaus» des Garagengewerbes
Die Einkaufsgenossenschaft für das schweizerische Autogewerbe ESA wurde 1930 gegründet. Ziel war, die Beschaffung von Reifen zu organisieren. Dank einem gebündelten Einkauf konnten die Einkaufspreise für die Mitinhaber gesenkt werden. Das Sortiment wurde laufend erweitert und den Marktbedürfnissen angepasst. Heute zählen auch Carrosserien und andere Marktteilnehmer zu den Kundinnen und Kunden der ESA, die sich zu einer der grössten Genossenschaften entwickelte – sie ist die einzige Genossenschaft in der Auto- und Motorfahrzeugbranche. Wie es sich für eine Genossenschaft gehört, ist ihr Auftrag statutarisch festgelegt: «Förderung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des schweizerischen Automobil- und Motofahrzeuggewerbes». Die ESA ist so das «Warenhaus» der Garagen- und Carrrosseriebetriebe und beliefert ihre Kundinnen und Kunden mit Verbrauchsgütern, wie Reifen, Ersatzteile, Autozubehör, Flüssigkeiten und Schmierstoffe, Batterien usw. wie auch mit Investitionsgütern, die in der Werkstatt benötigt werden – beispielsweise Hebetechnik (Lifte), Diagnosegeräte, Werkzeuge, Reifenservice-Maschinen, aber auch ganze Waschanlage-Systeme und Lackierkabinen für den Carrosserie-Bereich. Zudem bietet die ESA auch Dienstleistungen an, wie Finanzierungen, Weiterbildungen, ganze Garagen- und Carrosseriekonzepte oder Garagenmodule.
Die Mitglieder bzw. die Mitinhaber wie sie bei der ESA genannt werden, sind kleinere, mittlere und grosse Garagen- und Carrosseriebetriebe aus der ganzen Schweiz. Die Anzahl Mitinhaber liegt seit Jahren auf stabilem Niveau bei ca. 7‘000 Mitinhabenden. In der Aftermarket-Branche arbeiten, gemäss der Swiss Automotive Aftermarket SAA, ca. 3‘000 Beschäftigte, die jährlich knapp zwei Milliarden Schweizer Franken Umsatz generieren.
CR