Der Bodensee als riesiger Energiespeicher

    Heute werden im Kanton Thurgau rund zwei Drittel der Gebäude mit fossilen Energien beheizt. Um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen, müssen deshalb Öl- und Erdgasheizungen sukzessive durch mit erneuerbaren Energien betriebene Heizsysteme ersetzt werden. Einen ersten Schritt bilden die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich 2014 (MuKEn), die seit dem 1. Juli 2020 in Kraft sind. Beim Heizungsersatz von fossil zu erneuerbar kommt der Umstieg auf eine Wärmepumpe, eine Holzfeuerung oder der Anschluss an ein Wärmenetz in Frage.

    (Bild: zVg) Der Bodensee hat Potenzial betreffend Energiespeicher und kann thermisch genutzt werden.

    Mit der Machbarkeitsstudie «Thermische Nutzung Bodensee und Rhein» hat der Kanton Thurgau eine Grundlage geschaffen, die aufzeigt, wo eine thermische Nutzung des Bodensees und des Rheins sinnvoll wäre. 14 potenzielle Gebiete im Kanton Thurgau bieten besonders günstige Voraussetzungen für einen Energieverbund. Die in diesen Gebieten nutzbare Wärme aus See- bzw. Rheinwasser beträgt rund 347’000 MWh pro Jahr. Damit können mehr als 10 Prozent des fossilen Wärmebedarfs im Kanton Thurgau ersetzt werden und die CO2-Emissionen gesenkt werden. Bei allen potenziellen Gebieten wurden die ökologischen Anforderungen wasser- und landseitig abgeklärt.

    Die Ergebnisse sind öffentlich zugänglich und dienen sowohl Gemeinden wie auch Privaten als Planungsgrundlage. Der Kanton Thurgau wird eine aktive Rolle übernehmen, indem er Projekte begleitet und finanziell über das Förderprogramm unterstützt. Die Machbarkeitsstudie findet sich unter energie.tg.ch. Die möglichen Gebiete für Wärmeverbunde bzw. Wärme-Kälte-Verbunde sind auch auf dem Geoportal des Kantons Thurgau ersichtlich.

    Für Klima und Biodiversität
    Clean Fleet motiviert Unternehmen, ihre Fahrzeugflotte CO2-arm auszurichten. Das Programm vergibt die Silber-, Gold- oder Platinauszeichnung – je nach Absenkpfad der mitwirkenden Firma. Die Schweiz soll gemäss Klimastrategie des Bundesrats bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral sein, also ab 2050 nicht mehr Treibhausgase ausstossen, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können (Netto-Null Emissionen). Im Bereich der Treibstoffe besteht nach wie vor grosser Handlungsbedarf um dieses Ziel zu erreichen. Clean Fleet ist breit abgestützt und wird von Organisationen und der öffentlichen Hand mitgetragen. Auch der Kanton Thurgau fördert das Programm.

    Weitere Informationen finden Sie unter cleanfleet.ch.

    pd


    VERANSTALTUNGEN

    Minergie-Kurse Herbst/Winter

    Ob zunehmend heisse Sommer, Qualitätssicherung im Bauprozess oder einfache Wege zur Sanierung, unsere Kurse vermitteln Lösungen. Die neusten Kursdaten bis anfangs 2022 wurden veröffentlicht. Gleich anmelden und einen Platz sichern!

    Weitere Informationen finden Sie unter www.minergie.ch.

    Infoabende Thurgau: Gebäude erneuern – Energiekosten halbieren

    Die Erneuerung eines Gebäudes bedingt eine sorgfältige Planung. Will sich ein Hausbesitzer den Überblick verschaffen, empfiehlt sich der Besuch eines Infoabends «Gebäude erneuern – Energiekosten halbieren». Die Veranstaltungen finden im November 2021 in verschiedenen Gemeinden statt. Im Mittelpunkt steht der Ablauf einer Sanierung, von der energetischen Bestandsaufnahme des Hauses, über die optimalen Erneuerungsmassnahmen bis hin zur Wahl der neuen Heizung und der Installation einer Solaranlage. Ausserdem erhalten die Teilnehmenden Informationen über den Gebäudeenergieausweis (GEAK), Förderbeiträge und Finanzierung. Zu den weiteren Themen gehören Modernisierung und Neubau eines Gebäudes nach dem energieeffizienten Standard MINERGIE-P.

    Weitere Infos: www.infoabende.ch

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